Vor kurzem hat mein Pferd die Diagnose „Verdacht auf Kastrationstrauma“ bekommen. Doch was verbirgt sich hinter dem Bergiff „Kastrationstrauma“? Was genau haben Energiefluss und Energiemeridiane damit zu tun? Welche Behandlungsmöglichkeiten bieten Osteopathie und energetische Behandlungen? Dies und vieles mehr erfahrt ihr in diesem Artikel.
Am Anfang war die Skepsis
Ich wusste nicht viel mit dem Begriff „Kastrationstrauma“ anzufangen und habe daher beschlossen mal etwas nachzuforschen. Leider gab es nicht so viele Ergebnisse bei der Google-Suche, wie ich gehofft hätte. Erschwerend hinzukam, dass die Quellen eigentlich alle gleich waren bzw. die einzelnen Personen privat/geschäftlich miteinander vernetzt sind. Dies machte mich Skeptisch und so veränderte ich meine Suche weg vom Begriff „Kastrationstrauma“ und hin zu den Symptomen. Dies brachte dann neue interessante Ergebnisse, die sich mit dem Energiefluss des Pferdes, der Akkupressur und Energiemeridianen etc. beschäftigten. Der erste Teil dieses Artikels wird sich mit den Recherche-Ergebnissen vom „Kastrationstrauma“ befassen, während der zweite Teil bezieht sich dann auf die Ergebnisse der Recherchen mit den Suchbegriffen der Symptome, wo ich auf die Energiemeridiane gestoßen bin. Beide Begrifflichkeiten beschreiben meiner Meinung nach das gleiche Phänomen.
Aber fangen wir beim Anfang an:
Was passiert bei einer Kastration?
Bei einer Kastration werden dem Hengst die Hoden entfernt. Dadurch wird der Energiefluss bestimmter Energiemeridiane unterbrochen und es kann zu einem Trauma – dem sogenannten Kastrationstrauma – führen. Eine Kastration hat also psychische und physische Nebenwirkungen.
Psychische Nebenwirkungen:
- Veränderungen der geschlechtstypischen Verhaltensweisen (Testosteron wird reduziert). Viele Pferde werden dadurch ruhiger.
Physische Nebenwirkungen:
Durch die Kastration bleibt eine physische Narbe zurück. Die dabei freigesetzten Entzündungsstoffe führen zu Verklebungen zwischen den Hautschichten, Muskelschichten und dem Fasziengewebe. Dies kann zu Schmerzen und/oder Verspannungen führen. Diese Verletzung oder Schädigung von lebendem Gewebe wird als Trauma bezeichnet.

Typisches Hengstverhalten
Das Kastrationstrauma: Physische Nebenwirkungen der Kastration
Die oben beschriebenen Verklebungen und die daraus entstehenden Schmerzen oder Verspannungen können zu zwei Arten von (potentiellen) Problemen führen:
- Bewegungseinschränkung
Das Pferd trennt sich mental von seiner (schmerzenden) Hinterhand. Oft ist zu beobachten, dass Neu-Wallache nach der Kastration seltsam gehen (sehr breitbeinig, oder eng, oder sich hochwölben und eine Art Katzenbuckel machen).Sie setzen also ihre Hinterhand nicht mehr normal/richtig ein. Kurz gesagt: Sie haben Probleme mit der Hinterhand.
Folgende Funktionen werden hierdurch noch beeinträchtigt:
- Craniosakralsystem (Cranio: Schädel; sacrum: Kreuzbein)
- Beweglichkeit des Becken-Diaphragmas (Beckenzwerchfell – vom Schambein zum Kreuzdarmbein; Verbindung zwischen den Organen des Urogenitaltraktes)
- hat mit dem Iliosakralgelenk (ISG) zu tun. Das ISG ist eine bandhafte Struktur, das Kreuzbein (Wirbelsäule) und Darmbein (Becken) verbindet. Es befindet sich direkt unter dem höchsten Punkt der Kruppe. Das ISG übertragt Kräfte und Bewegungsimpulse der Hinterhand nach vorne auf die Wirbelsäule und den Rumpf des Pferdes. Eine schiefe Hüfte sind Anzeichen für Probleme im ISG-Bereich.
- Kann zu Blockaden des Kreuzdarmbeins und der Lendenwirbelsäule führen, was wiederrum zu einer Dysbalance im Bewegungsablauf führt (inaktive Hinterhand)
- Symptome: Blockaden der Wirbelsäule
Durch die Beeinträchtigung des Carniosakralsystems und der Beweglichkeit im Becken-

Ist die Hinterhand noch da?
Diaphragma, wird die Vorhand des Pferdes stärker belastet. Dies führt zu Blockaden im Atlas, in der Hals- und Brustwirbelsäule, sowie im Brustbein. Auf Grund der Blockaden wird Druck auf den Kopf ausgeübt, was zu Kopfschmerzen führen kann.
- Orgainsche Probleme
Wird der natürliche Körperstrom (bestehend aus Blut-, Lymphen- und Rückenmarksflüssigkeit) durch eine eingeschränkte Beweglichkeit behindert, wird das Gewebe weniger gut durchblutet. Der Stoffwechsel wird gestört.
Eine blockierte Hinterhand, blockiert außerdem die Eigenbewegung der Organe. Dies kann wiederrum Stoffwechselerkrankungen, wie Kotwasser, Durchfall, Husten… zur Folge haben.
Kastration und Energiemeridiane
Wie ganz zu Anfang dieses Posts bereits beschrieben fand ich die Quellen bezüglich des Suchbegriffs „Kastrationstrauma“ zu einseitig und zu vernetzt untereinander. Daher habe ich mich auf die Suche gemacht nach quellen die Ähnliches beschreiben, es aber anders benennen. Bei meinen Recherchen bin ich dann auf die Energiemeridiane, speziell dem Lebermeridian, gestoßen, die meiner Meinung nach das gleiche Phänomen beschreiben.
Die Lebensenergie (oder auch Qi/Chi genannt)fließt innerhalb des Körpers auf bestimmten Bahnen zu den Körpersystemen, Muskulatur, Bänder, Sehnen und Organen. Diese Bahnen werden als Energiemeridiane bezeichnet. Ist der Energiefluss im Körper blockiert, so führt dies zuerst zu einer schmerzhaften Ablagerung eines Energiedepots im Bereich der Blockade. Dauert diese Blockade der Energiemeridiane an, kann es u.a. zu chronischen Entzündungen kommen, da der Körper auf zellulärer Ebene versucht die Energie auszuleiten (Arthritis, Phlegmone). Bleibt die Blockade weiterhin bestehen, bzw. wird sie nicht gelöst, degeneriert sich das Gewebe (Bildung von Knorpel- und Knochensubstanz – Spat, Schale, Spondylose).
Schmerz ist immer ein Zeichen eines blockierten Energieflusses (Zitat: Dr. Dr. Peter Schneider)
Das Kastrationstrauma lässt sich wohl am besten dem Gallenblasen- und Lebermeridian (zwei der 15 Energiemeridiane im Pferdekörper) zuordnen. Eine Übersicht der Meridiane findet ihr Tierenergiemeridiane.
Das Gallenblasenmeridian (trotz fehlender Gallenblase in Pferden vorhanden) sorgt für die Versorgung der Sehnen mit der Lebensenergie. Störungen führen zu fehlender Entschlusskraft oder Schwierigkeiten in der Koordination, da Genick und Hüfte in diesen Bereich fallen. Problem im Bereich der Halswirbelsäule, eine schiefe Kopfhaltung oder ein schiefes Hüftgelenk können also mit Störungen im Energiefluss des Gallenblasenmeridians in Verbindung stehen. Die häufigste Blockierung dieses Meridians entsteht durch die Brandnarbe.
Das Lebermeridian sorgt für eine harmonische Versorgung des Körpers mit Lebensenergie (speziell Bänder, Sehnen und Hufhorn). Emotional steht es in Verbindung zu Wut, Frust, Überempfindlichkeit und Widersetzlichkeit. Das Lebermeridian verläuft um die äußeren Geschlechtsorgane und wird durch eine Kastration unterbrochen. Außerdem kommt es in den meisten Fällen zu einem „starken emotionalen Störfeld, das einen freien Fluss von Meridianenergie im Leber/Gallenblasen-Meridiansystem verursacht“. Folgen können u.a. Blockaden im Bereich Genicks, des Kreuz-Darmbein-Gelenkes, des Hüftgelenks oder des Knies sowie Verhaltensstörungen sein – also Lahmheiten der Hinterhand aller Art. (Dr. Dr. Peter Schneider) Dieser Zusammenhang wird u.a. auch von

Aufgestaute Energie macht sich Luft
Zusammenhang zwischen Kastrationstrauma und Energiemeridiane
Meiner Meinung nach werden hier genau die gleichen Phänomene beschreiben. In beiden Fällen geht es um einen gestörten Energiefluss und die daraus entstehenden Folgen auf den Bewegungsapparat der Hinterhand. Auch Irmgard Hilger, Claudia Wallbaum (AMP-Therapeutin) oder Ingrid Uta Krause beschreiben diesen Zusammenhang zwischen Probleme der Hinterhand und der störenden Kastrationsnarbe.
Jede Störung im Energiekreislaufsystem kann zu Leistungsminderung, Verhaltensstörungen und zu Krankheiten führen. (Zitat: Ingrid Uta Krause)
Falls einer von euch mehr zu diesem Thema weiß, würde ich mich über Kommentare sehr freuen!
Was kann helfen?
Natürlich sollte bei diesen Problemen ein ganzheitlicher Ansatz gewählt werden. In diesem Fall möchte ich aber gezielt auf die Osteopathie, genauer der viszeralen und der craniosakralen Osteopathie und der energetischen Pferdemedizin eingehen.
Die viszerale Osteopathie befasst sich mit den inneren Organen und deren bindegewebige Aufhängung. Das Ziel ist dem Körper zu helfen, seinen harmonischen Rhythmus wiederherzustellen. Hier ist übrigens die Ursache für die eisten Wirbelsäulen-Probleme zu finden.
Die craniosakrale Osteopathie legt den Fokus auf den Schädel (Cranium), das Kreuzbein (Sacrum), die Wirbelsäule und das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark). Es vertritt die Ansicht, dass jedes Gewebe ein eigenes Gedächtnis besitzt, wo es sich Schmerzen, Verspannungen oder was zur Linderung dieser beigetragen hat, markt.
Eine Behandlungsmethode von Schmerzen/Verspannungen ist die sogenannte „Unwinding-Technik“. Hierbei handelt es sich um das Zurückwinden des Gewebes und ein Lösen des Traumas. Das Gewebe soll sich eine neue Erinnerung (schmerzfrei) schaffen.
Die energetische Pferdemedizin (EPM) befasst sich mit der Regulation und Stärkung des Energieflusses und der Beseitigung von Energie- und Gefühlsblockaden. Ein besonderes Augenmerkt wird hierbei auf die Energiemeridiane und ihre Beziehung zu den unterschiedlichsten Ursachen und Krankheiten gelegt. Speziell Narben stören den Energiefluss und können dadurch zu Krankheiten führen. Man kann selbst kleinere Blockaden durch Abstreifen mit einer Bürste lösen. Hierzu sollte man die Temperaturabstrahlung der Narbe (oberhalb und unterhalb in Energiefließrichtung) erfühlen. Gibt es dort eine Temperaturabweichung ist dies ein Zeichen für ein Störfeld. Ist die Narbe kalt, streicht man in Energieflußrichtung auf die Narbe zu. Ist sie eher heiß, bürstet man in Energieflußrichtung weg von ihr. „Kälteabstrahlung ist immer ein Zeichen für energetische Unterversorgung (Zitat: Ingrid Uta Krause).Eine Akupunkt-Massage nach Penzel (APM) wäre dann der nächste Schritt, falls keine Besserung auftritt. Sie soll durch Streichung der Meridiane eine Regulation des Energiekreislaufs bewirken. Es gibt wohl auch APM-Cremes oder Energetica-Salben , die den Energiefluss fördern sollen.
Sowohl die osteopathische als auch die energetische Behandlung lassen sich hervorragend kombinieren, denn beide Therapien zielen darauf ab die Selbstheilungskräfte im Körper zu reaktivieren und eine Harmonisierung innerhalb des Körpers herzustellen.
Mein Weg zur energetischen Pferde-Osteopathie
Was tut Frau nicht alles für ihr Pferd. Dieses einschneidende Erlebnis hat mich übrigens dazu gebracht eine Ausbildung als energetische Pferdeosteopathin anzufangen. Diese habe ich im November 2017 erfolgreich abgeschlossen und bin mittlerweile hauptberuflich damit unterwegs, damit noch viel mehr Pferden mit (unentdeckten) energetischen Problemen geholfen werden kann!
Mich findet ihr unter dem Namen equi∞librium auf meiner Website oder bei Facebook!
Unterwegs bin ich in Schleswig-Holstein und Hamburg.

equi∞librium
Quellen und mehr Infos:
„Kastrationstrauma auflösen mithilfe von Osteopathie“ von Karolina Haselmeyer (23. Januar 2016) https://pferde-freunde.com/kastrationstrauma/
„Energiemeridiane des Pferdes und ihre emotionalen Beziehungen“ von Dr. Dr. Peter Schneider http://www.pferdemedizin.com/meridian/index.htm
„Lahmheiten des Pferdes aus naturheilkundlicher Sicht“ von Dr. Dr. Peter Schneider http://www.pferdemedizin.com/lahmheit/index.html
„Was ist Akkupunkt-Massage nach Penzel am Pferd“ von Irmgard Hilger http://www.hilger-online.de/_site/index.php?id=17
„Energetisch-ganzheitliche Pferdepflege“ von Ingrid Uta Krause in Paracelsus Magazin, Heft 6, 1997 http://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/27-paracelsus-61997/270-energetisch-ganzheitliche-pferdepflege-.html
„Was ist APM überhaupt?“ von Claudia Wallbaum. http://www.apm-für-pfer.de/APM-was-ist-das
http://www.chamuela.net/Tierenergiemeridiane
[…] diesem Zusammenhang ist auch die Behandlung bzw. Entstörung von Narben. (Was ist das? Siehe dazu folgenden Artikel) Den Myofascial Release kann man auch sehr gut bei einer Narbenentstörung anwenden, denn sobald […]
Zu ihrem Artikel habe ich den perfekten Bilderbuch-Kandidaten zuhause stehen: vor der Kastration nie krank und quietschfidel, danach unerklärlich lahm bis heute, Stoffwechsel funktioniert nicht richtig, unerklärlich hohe Leberwerte, Hufrehe…
Leider konnte ihm „normale“ Osteopathie und Heilpraktiker nicht helfen.
Das klingt wirklich sehr ähnlich zu dem, was ich mit meinem PFerd erlebt habe. Am besten suchst du dir einen energetisch arbeitenden Therapeuten für dein Pferd, der ganz speziell auch Narbenentstörung anbietet. Alles Gute euch ❤
[…] Seine Leberproblematik ist richtig extrem geworden. Wie ich sie in den Griff bekommen habe und warum ich vorher 5,000 EUR Tierarztkosten hatte, lest ihr in diesem Artikel: Das Kastrationstrauma & Blockaden der Energiemeridiane. […]